Dirk Fischer:

Also vielleicht erst einmal gesagt, es ist schon ein dramatisches Thema.

Man hat gestern gesehen, der Bundesbankpräsident ist zurückgetreten zum Ende des Jahres, er hat natürlich geschrieben, er macht das aus persönlichen Gründen.

Aber er hat vorher immer wieder vor dem Thema Inflation gewarnt. Und jetzt ist das Thema da. Und wie Herr Imark schon richtig geschildert hat, die Notenbank hat halt eben nur begrenzte Möglichkeiten, weil sie kann die Zinsen nicht nach oben treiben, dann würden halt viele verschuldete Staaten riesen Probleme bekommen……

Dirk Fischer:

Also vielleicht erst einmal gesagt, es ist schon ein dramatisches Thema.

Man hat gestern gesehen, der Bundesbankpräsident ist zurückgetreten zum Ende des Jahres, er hat natürlich geschrieben, er macht das aus persönlichen Gründen.

Aber er hat vorher immer wieder vor dem Thema Inflation gewarnt. Und jetzt ist das Thema da. Und wie Herr Imark schon richtig geschildert hat, die Notenbank hat halt eben nur begrenzte Möglichkeiten, weil sie kann die Zinsen nicht nach oben treiben, dann würden halt viele verschuldete Staaten riesen Probleme bekommen.

Schwenken wir mal auf die Anleger-Sicht. Ich bekomme Nullzinsen oder sogar Minus-Zinsen oder Verwahrentgeld, wie es heute immer so schön heißt und habe 4 Prozent Kaufkraftverlust.

Lass uns das mal hochrechnen. In 25 Jahren hätte ich 100 Prozent meiner Kaufkraft eingebüßt, wenn die Situation so bleiben würde, wenn Inflation dauerhaft wäre. Also für alle die Anleger, die an Zinsen glauben: Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld, ist das dramatisch. Jedes Jahr 4 Prozent Kaufkraft weg und ich glaube, dass man sich das erstmal in den Kopf hämmern muss. Jedes Jahr und nicht einmalig.

Und jetzt geht es natürlich darum, Lösungen zu finden. Eins vorab gesagt, die Überraschung für mich ist eigentlich, dass die Leute alle so überrascht sind zum Thema Inflation, weil wir wussten alle, die Lager sind leer, die Lieferketten sind gebrochen.

Wir haben alle gehofft, dass die Wirtschaft wieder anspringt. Aber wir wussten natürlich, dass das Angebot dann knapp sein würde. Knappes Angebot, starke Nachfrage, steigende Preise. Also, dass Inflation kommen würde ist nicht wirklich überraschend, aber die Frage ist, wie reagiere ich jetzt darauf als Anleger?

Zinsen? Sicherlich die falsche Entscheidung.

Was bleibt? Es werden natürlich alle Gold und Kryptowährungen empfehlen. Als Reservewährung. Ja, kann man machen. Inflation geschützter Anleihen würde auch gehen. Kann man auch machen.

Ich würde das Thema Konsum spielen wollen. Warum Konsum? Viele Leute konsumieren ja vielleicht jetzt nicht, wenn die Zinsen steigen. Ich glaube das aber nicht. Sie weichen nur aus. Also wenn mir ein bestimmter Sachverhalt zu teuer ist, ich ihn aber trotzdem unbedingt haben möchte, dann greife ich halt zu einem Surrogat (Ersatz).

Also nehmen wir mal als Beispiel Urlaub. Ein für deine Kunden greifbares Thema.

Jeder, der Urlaub machen wollte, hat eine Lösung für sich gefunden. Für alle ist es teurer geworden, auch das Thema Urlaub.

Und man hat halt eben die Variante gewählt, die für einen passt. So wird es auch mit jedem Alltagsmittel sein. Deshalb versuchen wir das Thema Konsum zu lösen. Beispielhaft, der ein oder andere Kunde von dir kennt das.

Ich bin ein großer Fan des GAMAX  Junior Fonds A (WKN: 986703) , der viele solche Konsumwerte mischt. Und wenn ich natürlich jetzt Werte mische, wie eine Paypal, wie eine Amazon, wie eine Mastercard und habe das im breiten Bündel, dann ist mir erst mal egal was der Kunde konsumiert, Hauptsache er konsumiert überhaupt. Und daran glaube ich. Die Inflation wird den Konsum nicht stoppen, sondern nur umleiten.

Reizte auch viele an, weil die sagen, Sparen lohnt sich ja nicht, dann gebe ich das Geld lieber aus. Und man lebt so ein bisschen den Hedonismus und sagt sich im Hier und Jetzt lebe ich und dann lasse ich es mir doch gut gehen. Also, ist der eine oder andere eher bereit, sogar gerade bewusst, zu konsumieren

Sehr guter Punkt. Also ich glaube, das ist wirklich eine sehr gute Lösung, aber mit einer bisschen gedämpften Erwartungshaltung. Das will ich auch dazu sagen. Natürlich werden die Aktienmärkte von einer hohen Inflation keinen Rückenwind bekommen, das ist klar.  Aber die Kunden legen ja auch nicht für drei Monate an, sondern sie legen mittel bis langfristig an und das wäre so ein bisschen mein Rat, in diese Richtung zu tendieren.